Gedanken zur Fastenzeit und zu Ostern 2014

“Das ist ein Narr, der an geringfügige Dinge Zeit und Kräfte setzt und das Wichtigere darüber versäumt.” (A. Kolping).
An Ostern erfahren wir das Wichtigste in dieser Hinsicht.

Es ist eine alles erfüllende Hoffnung, die uns durch die Auferstehung geschenkt wird. Der Tod, der letzte Feind, wird entmachtet. In einer Welt, die auf Materielles so viel Wert legt, ewige Jugend propagiert und sich mit Q10 für immer dem Alter von 25 Jahren verschrieben hat, wird der Tod ausgeblendet, ignoriert und verschwiegen.

Wir Christen haben eine Hoffnung, die über dieses Leben hinausreicht, unsere Toten sind und bleiben mit uns verbunden durch das Band der Liebe, die “niemals aufhört”. Diese Glaubenswahrheit sollte uns und unser Leben prägen und uns zu gelassenen und glücklichen Menschen machen.

Darum ist das Fasten und Beten in den 40 Tagen auch so wichtig: Spüren durch die Entbehrung, wie nahe uns Gott kommt, wie viel er uns gibt. Das geht nur, wenn wir durch die Enthaltsamkeit unseren Blick auf die eigentlichen Werte im Leben legen: Menschlichkeit, Freundschaft, Teilen, Nächstenliebe, ja die Liebe zu Gott und seiner Schöpfung selbst. Und dann glücklich sehen: Nein, der Tod hat nicht das letzte Wort. Unser Leben ist in Gottes Hand geborgen, macht Sinn, allein schon, dass wir da sind, dass es uns gibt. Dafür liebt ER uns. “Brannte uns nicht das Herz” ist eine Oster-Erfahrung, die in unser Leben hineinwirken soll, den Glauben stärken soll, an Ostern und auch an jedem Tag unseres Lebens.

Euer Präses Stefan Wissel